Michael Kochendörfer
Jahrgang 1968
aus 74842 Billigheim
verheiratet, 2 Kinder
voll Berufstätigkeit als Maschinenbaumeister und Teamleiter
Sportliche Laufbahn bis 1996 als Fußballer in der Landesliga
1996 Beginn mit Radsport (mit 28 Jahren)
Aufgewachsen bin ich in einem Umfeld in dem man in jungen Jahren in den Fußballverein gesteckt wurde. So war auch ich ein begeisterter Fußballer ohne großes Talent aber mit Ehrgeiz und Biss.
So schaffte ich es immerhin vom Auswechselspieler in der B-Klasse zum Landesligaspieler in meinem Heimatverein dem TSV Billigheim. Ich konnte mir eigentlich nie vorstellen, dass es auch andere Sportarten außer Fußball gibt.
Als mein Bruder sich jedoch das Kreuzband riss und sich dann zum Ausgleich eine MTB gekauft hat und mit seinem Kollegen die ersten Touren fuhr, ließ ich mich in der fußballfreien Zeit zu einer Tour überreden. Ich lieh mir ein MTB und fuhr mit. Nach ca. 20km total kaputt ! Das kann doch nicht sein, einer der Konditionsstärksten Fußballer in der Mannschaft und nach 20km Radfahren erschöpft. Auf der einen Seite war ich frustriert und dachte das ist nichts für mich auf der anderen Seite ließ dies mein Ehrgeiz nicht so richtig zu. Also kaufte ich mir ein MTB und fuhr öfters mit. Anfangs waren es gemütliche Touren doch so nach und nach steigerten sich die Kilometer. Da ich aber weiterhin noch Fußball gespielt habe, lag die Priorität beim Fußball. Als sich mein Bruder dann zu einem Marathon angemeldet hat, fuhr ich einen Tag vor einem wichtigen Landesligaspiel mit. Keine Ahnung was mich da erwartete. Marathon St. Wendel mit 120km und 3000Hm. Wir fuhren den Marathon gemeinsam und kamen so 2St. nach dem Sieger ins Ziel. Ich war so kaputt und konnte keine Treppe mehr laufen. Am nächsten Tag dann das wichtige Landesliagspiel;- wir verloren sehr hoch und ich war total neben mir.
Doch irgendwie hat mich dies noch mehr inspiriert und ich trainierte noch mehr.
Dann die verrückte Idee wir könnten ja mal unseren Kollegen am Bodensee besuchen. Von Billigheim nach Konstanz 320 km klingt aufregend.
Gesagt getan und so fuhr ich die 320 km mit meinem Bruder an den Bodensee. Wir starteten morgens um 4 Uhr und kamen dann abends um 22 Uhr an.
Irgendwie war dies ein Grundstein für meine Vorlieben für lange Einheiten.
Leider kam nun der Zeitpunkt, wo Fußball und Radfahren zusammen nicht mehr machbar war. Eines richtig machen, dachte ich mir. Nach einer neuerlichen Verletzung beim Fußball entschied ich mich dann ganz für den Radsport. Sehr zum Unmut meiner Bekannten / Verwanden. Wie kann man nur mit dem Rad durch die Gegend fahren?
Doch tief in mir hatte ich meine Ideen und Visionen die ich mir von niemandem Ausreden ließ.
Also mit 28 Jahren nochmals umsteigen auf eine neue Sportart. Anfangs unwissend und dann nach 2 Jahren nochmals eine fast 2 jährige Unterbrechung zwecks Hausbau.
Danach aber dann mit vollem Elan. Ich fuhr Marathons, fast immer die Langdistanz.
Dann 2005 lass ich vom 24h Rennen in München. Da ich ja sämtliche Langdistanz Marathons gefahren bin. Eine neue Herausforderung. Gesagt getan, so fuhr ich ohne Erfahrung zum Rennen und wurde auf Anhieb 5.
Ich war inspiriert und wusste da ist noch mehr drin. Seitdem bestreite ich Jahr für Jahr 24h Rennen.
Und mittlerweile nach den ersten Erfolgen fragt keiner mehr: „ Wie kann man nur mit dem Rad durch die Gegend fahren.“
20 Jahre sind mittlerweile vergangen und ich bin immer noch aktiv dabei. Im Nachhinein bin ich schon der Meinung alles richtig gemacht zu haben. Wenn ich sehe meine früheren Kollegen haben Fußball gespielt bis verletzungsbedingt meistens nichts mehr ging und dann gab es für sie keinen Sport danach.
Das hätte nicht meiner Vision entsprochen! Sicher ist der Ausdauersport sehr zeitraubend und ein Aufbau über Jahre erforderlich. Ich werde immer wieder angesprochen: „ Du hast ja auch eine Menge Zeit“
Nur auch mein Tag hat 24h Stunden und auch ich gehe Arbeiten und habe Familie. Ich schaue vielleicht nicht jede Fernsehserie und bin auch nicht in jedem Internetforum vertreten. Der Faktor Zeit ist meist das kleinste Hindernis aber die einfachste Ausrede!
Der zweithäufigste Frage: “ Was bekommst du dafür“.
Auch ein heutiges gesellschaftliches Problem. Bekomm ich was, dann mach ich auch was.
Die natürlichen Dinge zählen: Gesundheit; Natur genießen; Glückshormone! Das kann man mit keinem Geld kaufen.